Im Januar 2026 wird der von Bioware entwickelte Flop „Anthem“ komplett seine Pforten schließen und in der Versenkung verschwinden. Als Reaktion auf diese Entscheidung veröffentlichte der ehemalige BioWare Executive Producer Mark Darrah in dieser Woche den ersten Teil einer umfangreichen Reihe an YouTube Video, die die wahren Hintergründe zwischen dem Scheitern von Anthem beleuchten soll. Dieses erste Video deckt die Zeit zwischen 2011 und 2017 ab und liefert viele Details zu der Entwicklung des Spiels.
„What Casey is pitching to EA is BioWare as a new thing. It’s BioWare as a new thing. It’s BioWare doing storytelling but doing it in a live service, always online, brand-new business model, brand-new way of thinking about the way we tell storytelling.“
Laut Darrah ging Anthem komplett auf Mass Effect Director Casey Hudson zurück. Hudson schlug der Führung von BioWare nicht nur eine neue Art von Spiel vor, sondern er wollte eine neue Art von Bioware etablieren, um eine mehr moderne Art der Entwicklung zu fördern. Trotz dieser Videos lief die Arbeit an Anthem enorm problematisch aus und Hudson selbst verließ BioWare mitten in der Entwicklung des Projekts. Nach dem Ausstieg von Hudson wusste niemand bei BioWare so richtig, wie man seine groß angekündigten Pläne umsetzen kann. Diese Unsicherheit zeigte sich in Anthem.
Darrah selbst wollte Anthem zu diesem Zeitpunkt wohl verzögern, um auszuarbeiten, wie ein Live-Service-Game tatsächlich funktionieren könnte. Er schlug sogar das Vorziehen von Dragen Age 4 vor, was die Führung aber grundsätzlich ablehnte. Fehlgeleitete Ambitionen, ein nicht informiertes Team und die Gier der Entscheidungsträger legten also den Grundstein für das Scheitern von Anthem. In kommenden Teilen der Reihe möchte Darrah wohl mehr ins Detail gehen und auf spezifische Probleme mit dem Spiel eingehen.
Wer sich für die Entwicklung von Spielen interessiert, der sollte diese Videoreihe unbedingt verfolgen. Es ist nämlich ziemlich spannend zu hören, wie die damaligen Absichten von BioWare aussahen und welche Dinge schon in 2011 nicht funktionierten.
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