Vor einigen Tagen veröffentlichte der Rechtsanwalt von Google-Mutter Alphabet einen Brief, in dem er auf einige zukünftige Pläne für YouTube aufmerksam machen wollte. Laut diesem Schreiben möchte YouTube gewisse Kanäle, die zuvor wegen der Verbreitung von Falschinformationen zu den US-Wahlen oder der Covid-Pandemie dauerhaft gebannt wurden, zurück auf die Plattform bringen. Zeitgleich wirft der Brief der vorherigen US-Regierung unter Biden vor, dass sie Druck auf die Plattform ausgeübt hat, um gewisse Kanäle sperren zu lassen. Alphabet bezeichnet das Ganze als falsch und „Zensur“.
„YouTube schätzt konservative Stimmen auf seiner Plattform und erkennt an, dass diese Kreativen eine große Reichweite haben und eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Diskurs spielen“ (via)
„Als Ausdruck des Engagements des Unternehmens für die freie Meinungsäußerung ermöglicht YouTube allen YouTubern, der Plattform wieder beizutreten, wenn das Unternehmen ihre Kanäle aufgrund wiederholter Verstöße gegen die nicht mehr gültigen Richtlinien zu Covid-19 und zur Integrität der US-Wahlen geschlossen hat“ via)
Dieser Wille von YouTube wurde von einigen konservativen Stimmen aber direkt falsch gedeutet. Sowohl Alex Jones als auch Nick Fuentes kehrten im Verlauf des gestrigen Tages auf die Plattform zurück, nur um wenige Stunden danach direkt wieder einen permanenten Bann zu erhalten. YouTube erklärte daraufhin, dass man die gebannten Personen in Form eines Pilotprogramms zurückbringen möchte und diese Maßnahme noch nicht gestartet wurde. Zusätzlich dazu wurden Jones und Fuentes wegen Hassrede und nicht wegen Falschinformationen gebannt. Sie wären also sowieso nicht zulässig für das Programm. Die wahre Rückkehr der konservativen Influencer zu YouTube dürfte erst in den kommenden Wochen anstehen.
We terminated these channels as it’s still against our rules for previously terminated users to start new channels. The pilot program for terminations that many people have been referencing this week isn’t available yet and will be a limited pilot program to start. We’ll have…
— TeamYouTube (@TeamYouTube) September 25, 2025
Trotz dieser eindeutigen Erklärung von YouTube sehen sich die entsprechenden Parteien ungerechnet behandelt. Sie betonen das Recht auf ihre freie Meinung und sie werfen YouTube erneute Zensur vor. Natürlich liegt auch dort eine klare Falschauslegung dieses Rechts und der Rechte von YouTube als soziales Netzwerk vor. Ansonsten erhält die Plattform derzeit auch viel Kritik von der anderen Seite des politischen Spektrums, weil die gesamte Maßnahme als „Anbiedern an die aktuelle Regierung“ eingestuft wird. Unabhängig von der politischen Ausrichtung scheint die aktuelle Situation niemandem wirklich zu gefallen.
Die nahe Zukunft dürfte zeigen, wie sich diese Lage entwickelt und wer am Ende des Tages wirklich zu YouTube zurückkehren darf.
Anzeige