Da Steve so langsam ebenfalls auf den Warhammer-Zug aufspringt, möchte ich euch an dieser Stelle einen kurzen Einsteigerleitfaden darüber liefern, wie man am besten in die Lore des Universums einsteigt. Schließlich ist das Sammeln von Modellen nur ein Teil des Hobbys und viele Fans ziehen die Lore sogar dem Kaufen von Figuren vor. Folgend findet ihr einige grundlegende Informationen darüber, wie Games Workshop die Bücher zu Warhammer handhabt, wo man anfangen sollte und wo die Unterschiede zwischen Spielvarianten liegen. Am Ende findet ihr eine längere Liste mit sehr lesenswerten Büchern.
Wo startet die Geschichte?
- Im Gegensatz zu Warcraft, LotR etc. ist Warhammer keine simple Geschichte mit einer einzigen Haupt-Story. Das Universum ist eher ein Raum, in dem Autoren viele verschiedene Geschichten zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzählen. Grundlegende Fakten über das Universum werden eher in Regelbüchern als in Romanen vermittelt und kaum ein Buch erklärt die Hintergründe der Fraktionen im Detail. Wer kein Geld in ein Regelbuch investieren möchte, der findet bei YouTube passende Videos.
Wie startet man?
- Neuligen sollten sich alle Fraktionen im Spiel anschauen. Entweder auf der Seite von Games Workshop oder in Videos. Daher lässt sich dann herausfinden, welche Fraktion man mag und worüber man mehr erfahren möchte. Basierend darauf kann man dann die entsprechenden Bücher zu dem jeweiligen Thema ausfindig machen. Als Fan der Necrons möchte man seine Einführung in das Hobby beispielsweise mit Büchern über diese Fraktion beginnen.
Alte Bücher sind teuer!
- Game Workshop druckt seine Bücher immer nur für wenige Jahre. Wer danach ein altes Buch sucht, der muss gebrauchte Ware erwerben. Leider erhöht dieser Umstand die Preise für diese Bücher teilweise enorm. Wer keine 100 oder 200 Euro pro Buch zahlen möchte, der sollte auf Hörbücher oder eBooks ausweichen. Ansonsten sind Omnibusse/Sammelbände eine gute Alternative. GW druckt diese dicken Wälzer gelegentlich, um Reihen nicht komplett verschwinden zu lassen.
40k, 30k, AoS oder Fantasy (Old World)?
- Warhammer existiert mittlerweile in vier Varianten. 40k ist das klassische dunkle Sci-Fi-Setting und 30k ist das Prequel dazu. Age of Sigmar (AoS) ist das moderne Fantasy-Setting und Fantasy Old World ist das davor spielende alte Setting. Alle vier Setting beinhalten interessante Geschichten zu einer Reihe von Genres.
Englisch oder Deutsch?
- Bücher auf Englisch sind oft etwas billiger als die deutsche Übersetzung. Als Ausgleich dafür ist die Qualität bei den englischen Büchern aber etwas schlechter. Wer beide Sprachen fließen spricht und etwas Geld sparen möchte, der sollte auf englische Werke zugreifen. Zusätzlich dazu erscheinen englische Werke oft deutlich vor den Übersetzungen.
Die Bücherliste:
Die mit einem * markierten Bücher sind besonders für Einsteiger geeignet. Ich kann jedes der folgenden Werke empfehlen. Ciaphas Cain: Hero of the Imperium ist vermutlich das Buch (eigentlich 3 Bücher), welches ich jeder Person ohne Einschränkungen in die Hand drücken würde.
Space Marines:
- Die Feuerdämmerung-Reihe an Büchern
- Dark Imperium von Guy Haley
- The Devastation of Baal von Guy Haley
- Helsreach von Aaron Dembski-Bowden
- Spear of the Emperor von Aaron Dembski-Bowden
- Horus Rising (The Horus Heresy, #1) von Dan Abnett *
Imperium im Allgemeinen:
- The Founding: A Gaunt’s Ghosts Omnibus von
- Eisenhorn (Eisenhorn, #1-3) von Dan Abnett *
- Ravenor: The Omnibus (Ravenor #1-3) von Dan Abnett
- Ciaphas Cain: Hero of the Imperium von Sandy Mitchell *
- Priests of Mars (Forges of Mars #1) von Graham McNeill
- Assassinorum: Kingmaker von Robert Rath
- Belisarius Cawl: The Great Work von Guy Haley
Chaos:
- Night Lords: Der Sammelband von
- The Talon of Horus von
- The Lords Of Silence von Chris Wraight
- Genefather von Guy Haley
- Harrowmaster von Mike Brooks
- The First Heretic (The Horus Heresy, #14) von
- Ahriman: The Omnibus von John French
Xenos:
- Brutal Kunnin: An Epic Waaagh! Novel von Mike Brooks (Orks)
- The Infinite and The Divine von Robert Rath * (Necrons)
- The Twice Dead King von Nate Crowley (Necrons)
- Ghazghkull Thraka: Prophet of the Waaagh! von Nate Crowley (Orks)
- Day Of Ascension von Adrian Tchaikovsky (Genestealers)
- Valedor von Guy Haley (Eldar)
Fantasy/AoS:
- Callis & Toll von David Annandale
- Gotrek and Felix: The First Omnibus von William King *
- Gotrek und Maleneth: Der Sammelband
- Godeater’s Son von Noah Van Nguyen
- Soul Wars von Joshua Reynolds
- Plague Garden (Hallowed Knights #1) von Joshua Reynolds
- Ushoran: Mortarch of Delusion von Dalce Lucas
- Gloomspite von Andy Clark
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Ich bin nicht übermäßig in den Warhammer-Büchern drin, kann aber die Gaunts Geister/Gaunts Ghosts Reihe grundsätzlich empfehlen, auch wenn man kein großes Interesse an WH40K hat.
Gaunts Geister folgt der Story eines einzelnen Regiments der Imperialen Garde, dem „Ersten und Einzigen Tanith“. Der Name kommt daher, dass der Planet Tanith angegriffen und zerstört wurde, als man gerade dabei war seine drei Regimenter aufzustellen. Das Regiment besteht also aus den Überlebenden des Massakers.
Erzählt ist es ein bisschen wie Band of Brothers, sprich man lernt im Laufe der Bücher immer wieder neue Soldaten des Regiments kennen, Offiziere, einfache Soldaten, Kommissare, auch die Zivilisten, die das Regiment begleiten. Das bedeutet aber auch, dass es eine hohe Fluktuation an Soldaten gibt, die man kennenlernt und die dann eben auch abtreten, was mMn einfach den Spannungsgrad erhöht – abgesehen von den absoluten Leitcharakteren sind die meisten Nebencharaktere eben nie sicher.
Hat auch seinen ganz eigenen Charme, dass man manchmal den Namen eines Soldaten nur in irgendwelchen Auflistungen liest und erst 2-3 Bücher später wird daraus ein tatsächlicher Charakter…aber obwohl er neu ist, hat man direkt ein „ach, der!“-Moment.
Last but not least: Hauptgegner in der Reihe ist das Chaos, andere Fraktionen spielen nur am Rande eine Rolle. Erzählt wird die Geschichte zudem fast ausschließlich aus der Sicht dieses einen Regiments, einem von tausendem in einem riesigen Krieg in einem einzelnen Sternenhaufen des Imperiums. Dadurch wird man nicht von dem ganzen Universum überwältigt, sondern alles fühlt sich recht „lokal“ an und man muss nicht erst sechshundert Lexika lesen, um alles zu begreifen.
…so, Werbung Ende.
Du solltest Ciaphas Cain: Hero of the Imperium lesen. Das Ganze ist zwar etwas amüsanter als Gaunts Ghost, aber es spricht für mich viele der gleichen Themen an.