Ich war mal jemand, der alles hingekriegt hat. Job als Lehrer, Blog und Youtube-Content und Zeit mit der Lebensgefährtin – und später noch Kind. Das war alles kein Problem. Ich habe mein Leben geliebt, so wie es war. Ich war einer der glücklichsten Menschen auf der Welt.
Und dann steckte ich mich während meiner Arbeit in der Schule mit dem Corona-Virus an. Im Anschluss an meine Infektion kamen die Depressionen. Diagnose: Long Covid. Mein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt. Ich habe Euch diese Geschichte schon hundert Mal erzählt, daher will ich die alte Leier nicht schon wieder rausholen. Es soll in diesem Leuchtturm um die Gegenwart gehen…
Ich kämpfe jetzt schon drei Jahre mit meiner Krankheit. Und ich bin müde, soooo müde. Im Grunde kann ich gar nichts mehr. Ich bin durch die Medikamente immer erschöpft. Keine Kraft mehr für irgendwas. Angst vor allem. Ich kriege es gerade so hin, mit reduzierten Stunden meinen Lehrerjob auszuüben. Ansonsten ist meine einzige Priorität mein Sohn. Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihm. Das ist meine einzige Lebensfreude. Sonst ist alles grau.
Ich lebe in der Vergangenheit und denke an die großen Zeiten im Netz zurück, als ich noch ein Leben hatte und glücklich war. Ich spiele Computerspiele, um mich von meinem Elend abzulenken. Jetzt in den Ferien, wo ich viel Zeit habe über mich und mein Leben nachzudenken, geht es mir schlechter denn je. Es vergeht kein Tag, an dem ich keinen völligen emotionalen Zusammenbruch erleide.
Ich trage viel Schuld und Selbsthass mit mir herum. Schuld, weil ich meinen Sohn „allein“ gelassen habe. Schuld, weil ich ihm dasselbe zumute, was mein Vater mir zugemutet habe. Schuld, weil ich nicht noch mehr für ihn da sein kann. Schuld, weil ich schnell erschöpft und überfordert bin und ihm nicht mehr bieten kann.
Mein Leben ist ein einziges Aushalten geworden, die Depressionen haben mir alles genommen. Ich schaffe es nicht mal, einen Stream für Euch in den Ferien zu veranstalten, weil ich aus irgendwelchen völlig irrationalen Gründen Angst davor habe.
Ich sag’s Euch ganz ehrlich: Gäbe es meinen Sohn nicht, wäre ich schon nicht mehr auf dieser Welt. Denn mein Leben ist nicht mehr lebenswert. Nur will ich meinem geliebten Sohn nicht zumuten, ohne seinen Vater aufzuwachsen.
Falls Ihr Euch jetzt fragt, warum ich Euch das alles erzähle: Damit Ihr versteht, warum es in den letzten Jahren so wenig Content von mir gab bzw. gibt. Ich bin leider nicht mehr der Alte. Schon einen Podcast aufzunehmen ist für mich eine große Überwindung – morgens zu duschen übrigens auch. Und ja, es ist wirklich so schlimm.
Morgen fange ich eine neue Therapie an und hoffe, dass ein Wunder passiert und es nach langer Zeit mal wieder bergauf geht. Daran glauben kann ich allerdings nicht…
Zum Abschluss möchte ich mich bei Bono bedanken, der ein guter Online-Freund geworden ist und mich in letzter Zeit sehr oft aufgefangen hat.
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Aufgrund meiner eigenen irrationalen Ängste und regelmäßiger Panikattacken kann ich sagen, dass Wunder nicht einfach so geschehen und es nicht bessert wird, wenn man einfach nur abwartet. Um in eine bessere Position zu kommen, muss man es aktiv wollen. Dir eine neue Therapie zu suchen zeigt den Willen und ich drücke dir wirklich die Daumen, dass sich die Lage dadurch langsam bessert. Solange du die Motivation hast und es Menschen kümmert, darfst du nicht aufgeben.
Ich kenne das zu gut, ich schaff es auch kaum noch zu Duschen oder gar weitsichtig zu planen. Es gibt immer wieder „helle“ Momente wo es mit teils mehrere Wochen echt gut geht aber zum Glück habe ich gelernt das ich das abfangen muss.
Oh man, das tut mir sehr leid für dich. Jeder der mal in einer verwandten Situation gesteckt hat, kann dich verstehen!
Ich bin nicht sicher, ob ich alle Posts von dir gelesen habe, daher vezeih wenn das schon irgendwo stand:
Wurde neben dem Long Covid auch ein Differentialdiagnostik gemacht, sspw. Richtung ADHS oder Autismusspektrum?
Ich verstehe den Sinn Deiner Frage nicht?
Die Frage zielt darauf ab, ob neben dem Long Covid ausgeschlossen wurde, dass es noch andere, zusätzliche Ursachen deiner Situation gibt.
Die Symptome überschneiden sich ja oft, daher wäre es ja möglich, dass das Long Covid nicht alleinige Ursache ist. Bspw. ADHS „versteckt“ sich ja manchmal bis ins Erwachsenenalter.
Mensch Steve, du begleitest mich schon mein halbes Leben. Diese Worte zu lesen, treiben mir die Tränen in die Augen. Von ganzem Herzen hoffe ich, dass du vielleicht nicht der Alte aber ein neuer Mensch wirst und den Spaß im Leben, den du so sehr vermisst, wieder findest. Du hast es dir verdient!
Gib bitte nicht auf! <3
Liebe Steve, ich verfolge deinen Blog und deinen Content seit Classic Zeiten.
Es ist bedrückend zu lesen, das es dir so schlecht geht. In Podcast kommt es oft nicht so rüber.
Ich wünsche dir viel Kraft und Energie und hoffe das die neue Therapie dir neuen Lebensmut gibt.
Gib dir nicht die Schuld für Sachen, die du nicht verschuldet hast. Dein Sohn wird dich immer lieben und jede Sekunde mit dir genießen!!
Ich drücke dir ganz fest die Daumen!
Hallo Steve, ich wünsche dir alles gute, viel Kraft und mehr Lebensqualität.
Kämpfe.
Charge!
<3
Kopf hoch großer
Wenn du die neue Therapie anfängst dann kann vieles besser werden 👍
Ich wünsche dir nur das Beste
Schade. Hab damals mich immer aufs Wochenende gefreut wenn ich keine Schule hatte und deine Sendungen aus dem Studio verfolgt. Hab sogar noch eine Autogrammkarte von der Studio Crew in meinem alten Kinderzimmer.
Ich bin kein Arzt und habe nicht verfolgt was du schon alles für Untersuchungen und Behandlungen ausprobiert hast. Aber wurden deine Testosteron Werte geprüft. Bei Reddit las ich letztens, dass der Testosteron Spiegel viel zu wenig beachtet wird hinsichtlich von Männergesundheit. Hormone haben einen enormen Einfluss auf Erschöpfung, Stimmung usw. Das kann dir jede Frau bestätigen.
Beste Grüße
Ich weiß, es ist schwer, darüber zu reden. Aber ich möchte dir sagen: Du bist nicht allein. Du bist nicht „kaputt“.
Natürlich ist es für außenstehende schwer, diese Gefühle nachzuvollziehen. Wenn du sagst „ich kann keinen Stream auf die Beine stellen“ dann mag man dir vielleicht sagen „mach doch einfach? Du hast doch die Zeit, einfach Streamlabs auf und go!“, aber ich weiß, dass es nicht so einfach ist. Wirklich, wirklich, wirklich.
Wenn dir ein Arm fehlen würde, würde niemand verlangen, das du Tischtennis spielst. Und wenn dir ein Bein fehlen würde, wären alle damit okay, das du nicht Joggen gehst. Und dir fehlt eben was viel wichtigeres und dementsprechend muss man Abstriche machen. Wobei mir natürlich klar ist, dass nichts, was ich oder sonst wer dir sage, irgendwas an deinem Zustand ändern wird.
Mein simples Mantra, auf das ich erst dieses Jahr gekommen bin, ist übrigens „Es ist nicht deine Schuld“. Keine Ahnung, ob es dir hilft, aber vielleicht solltest du es mal versuchen. Red es dir ein. Wenn du es auch nur für eine Minute mal glauben kannst, dass es wirklich nicht deine Schuld ist, wäre ja schon viel gewonnen.
Lieber Steve,
eigentlich lese ich die meiste Zeit nur mit, aber hier muss ich einfach was zu schreiben und ich versuche es mal frei aus dem Bauch heraus, ohne alles 100x zu Überdenken (und am Ende doch wieder alles zu löschen – denn das kann ich gut):
Du bist KEIN anderer Mensch als früher, nur die Umstände haben sich geändert, man fühlt anders als früher. Hobbys ändern sich, man ist plötzlich in anderen Dingen gut und vielleicht auch schlechter in Dingen die man früher gut beherrscht hat. Man hat plötzlich mehr/andere Verantwortung zu tragen. Das Alter spielt da sicherlich auch mit rein, aber du hast immer noch so viele schöne Dinge vor dir, wie z.B. deinen Sohn (der sicherlich stolz auf seinen Papa ist!) beim Aufwachsen zuzusehen und zu erleben, was für ein Mensch er einmal wird.
Ich finde allein dafür lohnt es sich schon niemals aufzugeben, auch wenn es manchmal noch so schwer und sinnlos erscheinen mag. Das du eine neue Therapie startest zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist und auch wenn es dieses mal noch nicht perfekt werden sollte, dann halt beim nächsten Mal, oder beim übernächsten Mal!
Bleib am Ball und lass dich nicht unterkriegen, mach Dinge auf die du wirklich Lust hast und denk dran:
1. Keiner verlangt das du hier ständig irgendwas ablieferst.
2. Die Welt braucht dich!
Danke für alles, was du für uns getan hast.
Was man sieht, ist nicht immer das, was da ist. Soll heißen, man hat oft eine Art Tunnelblick und keinen Sinn für die guten Dinge im Leben. Manchmal muss ich mich daran erinnern, sie zu sehen, und dann sind sie da! Ich weiß (ahne) eine Depression sitzt tiefer, es ist mehr als ein „Trick“ des Gehirns – es ist schlicht ein großes Ungleichgewicht. Ich stelle es mir vereinfacht aber so vor: ein Ungleichgewicht in der Wahrnehmung: man sieht nur das Schlechte, man sieht nur seine Unzulänglichkeiten, man sieht nur den Un-Sinn (und den Wahnsinn, wenn man weiter schaut, s. Ukraine) um sich herum. Aber es gibt eben auch das Lebenswerte. Und wenn es nur darum geht, zu überleben – kann das auch ein Lebenssinn sein, oder? Jedenfalls bis die Lebensenergie wieder steigt und wieder Dinge Spass machen. Ich hoffe dir, Steve, geht es bald wieder besser!
Hey Stevie,
dein Blogeintrag hat mich sehr berührt. Seit 15 Jahren ist dein Blog eine der 4 Startseiten in meinem Browser. Ich möchte etwas schreiben, habe viel zu sagen und weiß trotzdem nicht, wie ich anfangen soll.
Klingt cringe, aber ich habe mich dir immer sehr verbunden gefühlt.
Als Scheidungskind, das mit seinem Vater ähnlich Pech hatte (Häusl. Gewalt, Alkoholismus, kein Unterhalt trotz gutem Einkommen), warst du für mich immer die Person, zu der ich über das Internet aufgeschaut habe, weil keiner meiner Freunde etwas ähnliches durchgemachen musste (zum Glück), aber dadurch auch keiner von ihnen verstehen konnte, was in mir vorging.
Ich dachte mir immer: „Wow, Steve hat so eine ähnliche Vergangenheit und hat es geschafft, sich ein so tolles Leben aufzubauen. Er zeigt, dass es geht und ich möchte es auch schaffen.“
Und das bringt mich eigentlich zu meiner Main Message: Du warst nie, bist nicht und wirst niemals wie dein Vater sein. Du bist ein toller Vater.
Und ich weiß GENAU, was deine Depression hier antworten wird, um die Schuldgefühle aufrechterhalten zu können: „Ja, aber auch er muss mit getrennten Eltern aufwachsen“ oder „Ich bin nur an wenigen Tagen für ihn da“ oder „Was will denn dieser Typ aus dem Internet? Natürlich denkt der, dass ich ein guter Vater bin, weil ich ihm nur meine gefilterte Perspektive zeige“. Aber das stimmt nicht.
Man spürt in jedem Podcast, jedem Blogpost und jeder Zeile darin, was für ein liebevoller und guter Vater du bist. Auch, wenn die Krankheit dir das Bewusstsein hierfür manchmal wegnimmt.
Die Depression mag im Moment stärker ausgeprägt sein und sich so anfühlen, als würdest du erdrückt, aber ich möchte dir, als Außenstehender, meine Sichtweise anbieten.
Du holst dir gerade dein Leben zurück. Am Anfang deiner Depression ging nichts. Heute bist du ein toller Vater für deinen Sohn, übst deinen Beruf in Teilzeit aus und bereitest uns dazu mit Podcasts und dem ein oder anderen Post eine Freude.
Es mag sich im Moment unfassbar schwer anfühlen und du denkst vielleicht, das gleich alles einstürzt, da der Kampf gegen Depressionen zäh ist und gern in Etappen verläuft.
Du darfst, nein sollst dich für deine Erfolge feiern und es werden nicht die letzten sein.
Bitte bleib weiter am Ball, „ich schwöre euch, es lohnt sich.“
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft bei deiner anstehenden Therapie. Ich bin mir sicher, du wirst Fortschritte machen. Wir stehen hinter dir!
PS: Der Text liest sich eventuell ein wenig wirr, aber mir was es wichtig, möglichst ungefiltert niederzuschreiben, was ich denke.
Lieber Steve,
warum hast du mich als Content-Creator seit deinem ersten Tag in den Bann gezogen? Damals, als auf wowszene.de eure ersten Artikel zur Ankündigung von World of Warcraft: The Burning Crusade erschienen und ich gerade erste WoW und Guild Wars auf meinem PC getestet habe – man ist das lange her. Ich schweife ab. Du warst, bist und wirst immer du sein. Du hast dich für Nichts und Niemanden verbogen. Authentisch, ehrlich, unbestechlich, unbesiegbar. Bis heute. Unbesiegbar? Natürlich. Der Lichking. Unbesiegbar. Das gehört einfach zusammen, oder?
Und was hast du nicht schon alles erlebt! Welche Kämpfe du schon gefochten hast. Für viele aus deiner Community bist du ein Vorbild. Bis heute. Für mich bist du es jedenfalls!
Ich habe seit 20 Jahren Diabetes Typ-1, seit 7 Jahren ringe ich mit rezidivierender, depressiver Störung und weiteren komplexen Symptomatiken deren Diagnostik seit mehreren Jahren andauert. „Wechselwirkungen“, „Ohne eindeutigen Befund“, „Folgeerscheinungen“,… ich könnte die Floskeln ins unermessliche treiben. Und doch kann ich nicht einmal im Ansatz wissen, wie es dir geht. Niemand außer dir kann das. Aber ich kann dich verstehen. Kann nachvollziehen, welche Gedanken du hast, welche Gefühle dich bewegen, begleiten oder auch lähmen. Kann die Trauer, die Wut, die Angst, die Sorgen, die Hoffnungen und Enttäuschungen nachempfinden, die einen tagtäglich begleiten.
Und doch bist du hier. Du machst nicht zu wenig Content. Du machst genau den Content, den du zur jeweiligen Zeit erschaffen kannst. Und es ist verdammt nochmal der Content, den wir brauchen! Du lässt uns an deinem Leben teilhaben. Authentisch, ehrlich, unbestechlich, unbesiegbar. Denn das bist du! Nicht erst dieser, aber besonders dieser Blog-Eintrag hat mich zutiefst bewegt. Ich wollte, ich musste einfach etwas schreiben – auch, weil ich tiefes Mitgefühl empfinde. Und, weil ich wollte, dass du weißt, dass du nicht Schuld hast. Dass du kein anderer oder gar schlechterer Mensch bist, weil du krank bist. Du bist gut und toll so wie du bist!
Mir raubt meine Depression viel zu oft den Blick auf die schönen Dinge, obwohl sie passieren. Unser Gehirn ist ein Arschloch – es ist so viel „spannender und aufregender“, wenn es uns „all die Scheiße auf der Welt“ ins Bewusstsein holt. Aber vielleicht können wir – deine Community – auch unseren kleinen Beitrag leisten und dich dabei unterstützen, dir noch mehr schöne Dinge vor Augen zu halten. Stets als Angebot. Nie als Druck oder Forderung.
Wenn es mir schlecht geht, dann denke ich auch oft an meine sehr aktiven WoW-Zeiten zurück. Ich denke dann oft auch an all das, was du lieber Steve – und deine Crews – für uns über Jahre hinweg aufgefahren hast (und noch immer auffährst…Warhammer-Hype anyone?!). Ich denke dann auch oft daran, dass ich gerne auch so authentisch, ehrlich, unbestechlich und unbesiegbar wäre wie „unser Lichking“. Und dann muss ich schmunzeln, denn ich weiß, dass es, dank all dem was du erschaffen hast Steve – und ja, auch und vor allen Dingen deinen tollen Sohn – es immer einen Lichking geben wird. Das was du erschaffen hast, das kann uns, das kann dir keiner nehmen!
Denke bitte daran, dass du nicht alleine bist. Dass auf jedes Unwetter auch immer wieder Sonnenschein folgt und die, die dir folgen, immer für dich da sein werden. Wir halten uns. Wir halten auch dich, wo wir können, Steve.
All hail the king <3
In tiefer Verbundenheit und mit besten Grüßen
David