Vor ca. zwei Wochen wurde bekannt, dass Blizzard Entertainment offiziell gegen die Betreiber des WoW Privatservers „Turtle WoW“ vor Gericht sieht. Seit dieser ersten Maßnahme ist Blizzard wohl auch noch gegen zwei weitere größere Privatserver zu World of Warcraft vorgegangen. Dabei handelt es sich um „Project Epoch“ und den „Everlook WoW“. Beide Server konnten in den letzten Monaten mehrere Tausend Spieler auf sich versammeln.

Beide Server erhielten von Blizzard Entertainment wohl Unterlassungserklärungen. Während Privatserver solche Schreiben in der Vergangenheit oft ignorierten, so hat sich die Lage mit den gerichtlichen Konsequenzen für Turtle WoW aber durchaus geändert. Aus diesem Grund verkündeten die Betreiber von beiden Privatservern in dieser Woche auch, dass sie ihre jeweiligen Angebote beenden und die Server herunterfahren. Everlook WoW wird den Dienst laut einer Ankündigung am 22. September einstellen und Project Epoch scheint schon jetzt nicht mehr verfügbar zu sein.

Common Blizzard W?
byu/laughingdandy inclassicwow

Interessanterweise wollen die Betreiber von Turtle WoW aber nicht einfach so gewinnen lassen und tatsächlich vor Gericht ziehen. Scheinbar wurden bereits Vorladungen an die jeweiligen Parteien verschickt, die sie dazu auffordern, sich an einem bestimmten Tag vor Gericht einzufinden. Was genau die Betreiber von Turtle WoW damit bezwecken wollen, ist aktuell nicht öffentlich bekannt. Schließlich lässt sich bei einem Privatserver die Urheberrechtsverletzung kaum abstreiten. Zusätzlich dazu gibt es durch WoW Classic nicht einmal mehr das Schlupfloch rund um eine nicht mehr zugängliche Variante des Spiels. Man darf also wohl gespannt darauf sein, wie sich diese Lage entwickelt.

Ansonsten ist es etwas auffällig, wie stark Blizzard aktuell gegen Privatserver vorgeht. Die Firma muss ihre IP zwar verteidigen und zu große Verstöße gegen das Urheberrecht bekämpfen, aber in der Vergangenheit wirkte das Vorgehen von Blizzard weniger krass. Spieler vermuten daher, dass sich hier entweder der Einfluss von Microsoft zeigt oder die Entwickler eigene Classic-Projekte vorbereiten und daher die „Konkurrenz“ entfernen müssen.


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3 Kommentare

  1. Ich finde nach wie vor das es sich hierbei um eine Rechtliche Grauzone handelt. Weil die Serverside Software stammt ja nicht von Blizzard und der Spieler nutzt den Client. Also was möchte man da verklagen? Ggf. die benutzte Datenbank wobei ich nicht weiß woher diese Stammt.

    Das man nantürlich damit ein Problem hat wenn die Server eigene Dienste verkaufen das kann ich dann am ehsten noch verstehen. Im Endeffekt gibt es aktuell keine „Offiziellen“ Server von TBC, WotLK oder Cata.

    • Ein problem ist, das diese Server, vorallem so große wie zB Turtel WoW , erhebliche Kosten verursachen.
      Die Hosting gebühren, aber auch Entwickler. Klar viele Server werden sicher als „hobby“ betrieben, aber je größer und Professioneller sie werden, je mehr Kosten verursachen sie. Angefangen vom Sysadmin der nicht nur in seiner Freizeit erreichbar sein will bis hin zu Devs die die Funktionen bauen. Man darf nie vergessen, Privat Server müssen jede Funktion selber Programmieren ,wie zB Mechaniken von Bossen, Fähigkeiten der Charakter etc.

      Das Problem und hier hört für Blizzard u.a neben der Lizenz der Spaß dann auf, ist einfach. Das die Server sich zwar oft über Spenden Finanzieren, da sie genau diese Kosten offen Kommunizieren und somit „Bedürftig“ erscheinen. Bei einer erheblichen Größe (wie Turtle WoW) jedoch oft am Ende dann doch nicht am Hungerstuch nagen.
      Wenn also mit Copyright Diebstahl am ende sogar richtig geld gemacht wird (und eben nicht nur ein Hobby betrieben wird) dann wird es schwierig, vorallem wenn dazu noch eine gewisse undurchsichtbarkeit der strukturen herrscht.

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