Der von Microsoft angebotene Xbox Game Pass ist eine tolle Sache für die Fans von Computerspielen, weil sie neben älteren Titeln auch oft brandneue Spiele für einen Bruchteil des eigentlichen Kaufpreises verwenden dürfen. Für Xbox und Microsoft steht der Game Pass im Mittelpunkt ihrer zukünftigen Geschäftsstrategie und kein Abonnent sollte sich über ein vorzeitiges Ende dieses Angebots sorgen. Trotz dieser Vorteile für Spieler erntete der Game Pass am vergangenen Wochenende ziemlich heftige Kritik von einigen Spieleentwicklern.

Raphaël Colantonio (Gründer von Arkane Studios) und Michael Douse (Larian Studios) kritisierten beide den Game Pass von Microsoft als Reaktion auf die in der vergangenen Woche durchgeführten Entlassungswelle. Beide Entwickler sind sich einig darüber, dass der Game Pass ein nicht nachhaltiges Modell verwendet, welches der Branche schon seit einem Jahrzehnt erheblichen Schaden zufügt und sich negativ auf die Verkaufszahlen von Studios auswirkt. Das Ganze wird nur durch das „unendliche Geld“ von Microsoft am Leben gehalten, welches die Firma aber durch gewaltige Entlassungswellen finanzieren muss. Laut Colantonio kann der Game Pass nur langfristig positiv für die Branche sein, wenn er zu 100% aus älteren Spielen besteht.

Die zwei Entwickler verstehen natürlich, dass das Ganze eine tolle Sache für die Nutzer darstellt. Schließlich bekommen sie dadurch ihre Spiele für gewöhnlich spottbillig. Allerdings gehen sie auch dort von einer bald einsetzenden Meinungsänderung aus. Spieler müssen nur erkennen, wie sich dieser Game Pass auf die Branche im Allgemeinen auswirkt und was für negative Konsequenzen das Ganze für die eigentlichen Entwickler hat. Zusätzlich dazu kann Microsoft den Pass nicht ewig aus den roten Zahlen heben und irgendwann muss man sich fragen, was wohl passiert, wenn dem Unternehmen das Geld ausgeht.

Diese zwei Entwickler sind nicht die ersten Personen, die ernste Kritik am Game Pass von Microsoft üben. Viele Leute sehen die Ähnlichkeiten zwischen diesem Dienst und den etablierten Streaming-Anbietern. Dienste wie Netflix, Prime Video und Disney+ waren zu Beginn auch erstaunlich gute Deals. Im Verlauf der Zeit hat sich das Ganze aber gewandelt und mittlerweile ertragen Nutzer die Dreistigkeit dieser Plattformen nur noch mit viel Widerwillen. Der Game Pass könnte eine ähnliche Wandlung durchmachen, wenn Microsoft das Interesse an dem Refinanzieren verliert.


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