Bereits im vergangenen Juni verkündete SAG-AFTRA (Screen Actors Guild‐American Federation of Television and Radio Artists), dass die Gewerkschaft einen neuen Vertrag für Synchronsprecher mit Vertretern der Videospiel-Branche aushandeln konnte. Am vergangenen Mittwoch stimmten die Mitglieder von SAG-AFTRA nun über diese neuen Bedingungen ab und beeindruckende 95% der Mitglieder stimmten für den neuen Vertrag. Dadurch ist der seit 2024 laufende Streik der Sprecher offiziell beendet. Die folgenden neuen Umstände wurden ausgehandelt:
- Das Gehalt der Sprecher wird direkt um 15.17% erhöht.
- In 2025, 2026 und 2027 steigt das Gehalt noch einmal um jeweils 3%.
- Es gibt neue Regeln für die Verwendung von AI und digitalen Stimmen.
- Die Regeln für Pausen und Überstunden wurden fairer gemacht.
Besonders stark im Fokus der Verhandlungen stand der Umgang mit AI-Tools innerhalb der Branche. Schließlich kann AI mittlerweile dafür verwendet werden, um Stimmen von Sprechern zu kopieren und zu „stehlen“. In Zukunft dürfen Studios diese Option nur noch dann zum Einsatz bringen, wenn zuvor die ausdrückliche Zustimmung des jeweiligen Synchronsprechers eingeholt wurde. Wer dieser Option zustimmt, der darf außerdem auch noch verlangen, dass kopierte Stimmen niemals während laufender Streiks zum Einsatz gebracht werden. AI-Stimmen sind also keine erlaubte Möglichkeit zum Unterwandern eines Streiks.
Zusätzlich dazu berücksichtigt der Vertrag auch noch Regeln für digitale Stimmen zum Erzeugen von brandneuen Texten und Dialogen. Diese Art von AI-Einsatz ist nur dann erlaubt, wenn sehr streng definierte Bedingungen erfüllt sind. Studios müssen in Zukunft also eigentlich immer den eigentlichen Sprecher zurückbringen, wenn sie weitere Dialoge für einen Charakter aufnehmen wollen. Die Gewerkschaft bezeichnet diese Maßnahmen als einen eindeutigen Sieg, der alle Erwartungen übertrifft und die Branche dauerhaft prägen sollte.
“All of us at SAG-AFTRA would like to extend our deepest appreciation to the video game performers and allies who endured a great deal of sacrifice throughout the 11-month strike. Now that the agreement is ratified, video game performers will be able to enjoy meaningful gains and important AI protections, which we will continue to build on as uses of this technology settle and evolve.” – Duncan Crabtree-Ireland
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Erfreulich für Arbeitnehmer und die Gewerkschaft!
KI ist ja schon recht weit und trotzdem noch in den Kinderschuhen. Denke in ein paar Jahren wird es schwerer, für die Gewerkschaft und ihre Mitglieder, einen guten Deal zu bekommen. Noch ist man halt auf gute Sprecher und ihre Stimmen angewiesen, in ein paar Jahren nicht mehr.
Die checken das immer noch nicht.
AI macht viele Berufe obsolet.
Für Sprecher bedeutet es: AI wird komplette neue stimmen Designen die fehlerfrei in beliebiger Sprache, Dialekt und Akzent …..alles sprechen und zwar das nur minimal etwas im Postproduction nachgebessert werden muss.