Ich habe am letzten Wochenende mit US-Sascha gesprochen. Dieser berichtete davon, dass Blizzard aktuell massiv Mitarbeiter entlassen würde: Und dieses Mal nicht nur Support oder Community, sondern auch Game-Developer, die teilweise 15 Jahre in der Firma waren. Laut seiner Aussage sind alle seine Bekannten, mit denen er früher bei Crytek war, nicht mehr für Blizzard tätig. Sicher erinnert Ihr Euch den guten Tomas, der uns damals durch die Blizzard-Zentrale geführt hat. Auch den haben sie entlassen.

Wenn Ihr Euch jetzt fragt, warum sie das tun, ist die Antwort aus meiner Sicht extrem spannend: Sie (Microsoft) versuchen, Geld freizuschaufeln, um massiv in Ai zu investieren. Offensichtlich ist das der Weg, den alle großen Studios gehen würden. Viele Aufgaben im Bereich „Entwicklung von Computerspielen“ sollen in Zukunft von Ai erledigt werden.

Wahrlich aus Studio-Sicht (wenn es um den reinen Profit geht) der richtige Schritt, aber aus Sicht der Game-Developer eine totale Katastrophe. Auf lange Sicht wird dieser Beruf dann wohl aussterben und nur noch durch Leute ausgeübt, die die Ai bedienen. Saschas Schlussworte waren:

Die Industrie ist komplett im Arsch!

Mich würde Eure Sicht der Dinge dazu interessieren!


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18 Kommentare

  1. Wartet erstmal ab wie gutgelaunt die Studios sein werden, wenn sie merken wie viel Geld man durch AI sparen kann, wenn man die ganzen Analysten und Manager feuert. Muss AI eigentlich nur noch die Aktionäre ersetzen und die Wirtschaft wäre endgültig gerettet.

    • Ich verstehe es halt nicht. AI ist so ein geniales Tool und Gamechanger für viele technische sowie medizinische Bereiche. Aber für was wird es genutzt? Für Kunst, um dort einen schnellen Dollar zu verdienen. Das, was den Menschen ausmacht, seine Kreativität, soll durch AI übernommen werden? Das ist halt auf so vielen Ebenen traurig.

  2. Microsoft hat in den letzten Wochen mehr als 9000 Mitarbeiter entlassen. Viele Leute waren bei Blizzard tätig. Deshalb wurde Warcraft Rumble auch in den Wartungsmodus versetzt. Die Entwickler wurden einfach gefeuert, um mehr Geld für AI zu haben. (Beitrag)

  3. das (Abbau)Potential durch KI/AI ist enorm. Es werden, wie z.B. beim Bergbau, ganze Berufszweige wegfallen. Daher sollte sich jeder schon Heute dementsprechend (beruflich) ausrichten

  4. Es ist einfach nur bitter, wie sich das Ganze entwickelt hat. Ich hatte bewusst die naive Hoffnung, dass Microsoft im Gegensatz zu Activision/Blizzard noch so etwas wie Moral oder eine Vision hat. Ich wollte einfach an das Gute glauben. Dass sie den Laden nach der Übernahme einmal gründlich umkrempeln, investieren, das riesige Potenzial von Blizzard ausschöpfen und endlich wieder starke neue Spiele, Addons oder sogar Filme auf den Weg bringen.

    Aber nein – natürlich nicht. Stattdessen läuft alles genauso weiter wie vorher, sogar schlimmer. Es fühlt sich an, als würde das letzte bisschen Seele, das noch übrig war, jetzt endgültig ausgeschlachtet werden. Keine Richtung, keine Innovation – nur noch Verwaltungs-Zynismus und „Hauptsache Profit“. Einfach nur traurig.

    PS: Apropos Sascha, es wäre so nice wenn er mal wieder im Podcast vorbeischneien würde.

    • Ich verstehe deine Hoffnung, weil Microsoft eigentlich immer relativ zu den „Guten“ gehört hat, gerade in den letzten Jahren (gerade als AoE-Fan!)
      Aber auf der anderen Seite ist Microsoft, soweit ich weiß, auch einer DER Player im AI-Bereich. Insofern ist es ja fast folgerichtig, dass man sein eigenes Unternehmen damit überflutet

      • Ja, mein Post bezog sich eigentlich weniger auf die Entlassungen im Zusammenhang mit AI, sondern eher ganz allgemein darauf, was sich seit der Übernahme getan hat. Wie du schon sagst: Microsoft galt in der Gaming-Branche bislang eher noch als einer der „Good Guys“, und ich hatte gehofft, dass es dort Leute gibt, die einfach nicht mehr mitansehen konnten, wie Blizzard seine einst weltbesten Gaming-IP’s derart gegen die Wand fährt. Ich dachte, Microsoft wolle das nun selbst in die Hand nehmen und retten. Neben der großen finanziellen Motivation hatte ich gehofft, dass das auch ein zusätzlicher Antrieb für sie ist. Aber, dass Microsoft alles so weiterlaufen lässt – oder das Ganze sogar noch verschlimmert – damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

  5. Meine Frage ist halt recht simpel, warum sollte ich Geld für AI-Slob ausgeben, wenn ich tausende von handgemachten Perlen kaufen kann? Das bezieht sich halt auf sämtliche Punkte der Kunst. Es ist nicht so, als ob ich sowieso nicht schon keine neuen Blizzard/Microsoft Games kaufen würde – die sind zu 90% halt einfach komplett an meinem Geschmack vorbei, aber wenn ich weiß, das hat ein Mensch alles allein gemacht vs. das wurde seelenlos von einer AI erstellt, wem werde ich da bei meiner begrenzten Zeit wohl die Kaufentschiedung geben?

    Und bevor jetzt wieder die AI-Bro-Front kommt – Markierung von AI wird kommen. Man siehe Spanien. Heißt es wird möglich sein, die von handgemachten Games zu unterscheiden. Wer die AI-Games dann kaufen möchte, weil ihm oder ihr das Thema völlig egal ist und tatsächlich ein gutes Spiel entstanden ist – go for it. Ich werde es nicht tun.

  6. Ich bin gerade auf der WeAreDevelopers Konferenz passenderweise.
    Der Beruf des Entwicklers ändert sich. Er wird mehr der Dirigent für den Quellcode. Vieles wird KI schreiben. Wenn das am Ende aber keiner versteht dann ist man im VibeCoding und bekommt Probleme wenn bei Fehlern die KI nicht mehr weiter weiss und keiner mehr das fixen kann.
    Hier gab es auch ein paar Live CodingKI Beispiele. Viele haben nicht bis zum Ende geklappt.
    Die meisten Firmen die Tech getrieben sind verstehen das Problem. Blizzard hat das scheinbar nicht so recht.

  7. Das ist ein Schritt der sinnvoll und unausweichlich ist. Wer aktiv ChatGPT Plus nutzt weiß das auch. Entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit. In 10 Jahren wird Disney ihr Franchise dort eintippen und die AI baut den ganzen Film da Comic leichter als Realfilme sind.

    • schon grok 4 heavy getestet? 😀 das ist sooooo viel besser als gpt und
      in paar monaten kommt gpt5, das wird noch viel besser als grok, das wird so ein fest, wir leben in der schönsten und interessantesten zeit der menschheitsgeschichte, mit abstand, bin echt schockiert über diese depri haltung die hier einige (die meisten) haben

      • Ich wäre ja schon froh, wenn es eine KI gäbe, die auch nur im Ansatz irgendwann eine irgendwie richtige Antwort in meinem Job hinbekommt. Ich bin Rechtsanwalt und jedes verdammte Mal, dass ich die scheiss KI ausprobiere, rege ich mich nicht nur auf, sondern es ist auch immer ALLES falsch. Wirklich komplett alles. Das Ding konnte mir nicht mal eine simple Fristenfrage beantworten, sondern hat behauptet, man könne nicht VOR Ablauf einer Klagefrist klagen. Ich kann mir echt nur den Horror vorstellen, den Gerichte und co. erleben, wenn naive gutgläubige KI Opfer ankommen und meinen „KI hat aber gesagt das ist so“. Wirklich, wie gerne würde ich zB WiMis durch KI ersetzen, aber für Deutsches bzw generell civil law ist KI völlig unbrauchbar. Schlimmer noch: ich vermute die AI labert in allen Bereichen so unglaublich viel Scheisse wie in Jura, aber die meisten Nutzer sind nicht kompetent genug, das zu merken. Wenn ich schon lese, dass manche Menschen ChatGPT wie Google nutzen und denken ChatGPT hätte echte Informationen ist schockierend.

  8. Aus meiner Sicht gibt es hier viele Aspekte, die man kennen sollte:

    1) Die KI-Blase wird größer. Seit ca. einem Jahr werden die KIs nur noch minimal besser. Wirkliche Gamechanger gab es in der letzten Zeit nicht, sondern nur kleine Schritte. Warum? Weil mittlerweile die verfügbaren Daten (das Gold in der KI-Goldgrube) stark an Qualität verloren haben durch KI-generierten Content. Man will natürlich nicht seine KI mit Daten trainieren, die die KI selbst produziert hat. Gleichzeitig will man natürlich die Investoren/Aktionäre zufriedenstellen. Alle Big-Tech-Firmen sind extrem hoch bewertet zur Zeit. Es ist einfach eine Menge Druck auf dem Kessel und man muss um jeden Preis als Big-Player mit der Konkurrenz mithalten können, denn sonst rollen Köpfe.

    2) Der feuchte Traum aller schlechten Manager ist wahr geworden: KI kann Code produzieren. Für schlechte Manager bedeutet das: Man braucht keine Entwickler mehr. Leider ist das nicht korrekt. Ja, KI kann einfache Utility-Funktionen in wenigen Sekunden generieren und generell leichte bzw. einige leicht anspruchsvolle Aufgaben auch. Aber: Sobald es komplexer wird ist Schluss. Die Folge? Absolventen und Junior-Entwickler haben es momentan sehr schwer auf dem Markt, weil ihre typischen Aufgaben von KI-Tools gemacht werden können. Senior-Entwickler (Veteranen) sind dagegen noch immer Hoch im Kurs. Leider verstehen schlechte Manager davon nichts und werfen gerne mal einfach „alle“ raus, denn Senior-Entwickler sind teuer. Hier einfach mal ein paar Zahlen: https://www.levels.fyi/companies/blizzard-entertainment/salaries/software-engineer/title/video-game-software-engineer?country=254

    3) Blizzard ist dabei in die Mittelmäßigkeit abzurutschen. Es ist nicht mehr der Laden, der alle X Jahre ein Genre revolutioniert. Wenn man sich anschaut wie viele Leute bei Blizzard arbeiten und wie gut am Ende des Tage das Ergebnis ist, dann spielt man bei Blizzard nur noch im guten Mittelfeld. Von daher kann ich verstehen, dass hier das Management die Teams umbauen muss. Dazu gehört auch unproduktive Entwickler zu entlassen.

    4) Die Weltordnung ist gerade dabei sich zu wandeln und es findet ein neues Wettrüsten statt. Dabei spielt KI natürlich auch eine Rolle. Evtl. haben die Geheimdienste zusätzlich Druck auf das Management der Big-Tech-Konzerne ausgeübt. Ist natürlich nur eine Theorie.

    Das alles ergibt einfach einen beschissenen Mix und ich würde momentan kein Entwickler bei Blizzard sein wollen. Ich bin übrigens selbst Entwickler und habe genau wegen dieser Turbolenzen von einem Startup zu einem Versicherungskonzern gewechselt.

    • Zu 1) würde ich widersprechen. Klar muss es nicht das LLM an sich sondern deren Ausnutzung und jetzt auch Tooling sein, aber gerade im letzten halben Jahr hat sich doch sehr viel getan. MCP ist in der breiten Masse angekommen und Agents wie gemini-cli haben nochmal ordentlich an Qualität nachgelegt, eben weil durch direkte Integration in den Entwicklungsprozess genug Context extrahiert werden kann, um die Stärken der LLMs besser ausspielen zu können.
      Aber seit kurzen kann ich mit ChatGPT Bilder mit zu meist korrekten Text im erstellen. Das war vor einem Jahr noch nicht wirklich möglich.

      2) gebe ich recht. Man lässt KI die einfachen Aufgaben wie Code schreiben und ähnliches erledigen. Die Berufseinsteiger müssen mit der KI konkurrieren und verlieren da jetzt schon. Code schreiben ist eben mit der einfachste Teil bei der Entwicklung und die C-Level Ebene hat leider keine Ahnung von der Realität der Arbeit der Entwickler. Zuletzt hörte ich, dass die Anbindung eines ERP an einen Webshop nun nur noch 1 Tag und nicht mehr 25 Tage dauern würde. Es hat nie 25 Tage gedauert sondern eher so 7-10 Tage und davon waren schon vorher maximal 2 Tage mit Codeschreiben belegt, der Rest war schon immer Abstimmung, Kundenmeetings, Testfälle definieren, Testdaten organisieren und die Tests am Ende auch mal durchführen.
      Der Entwickler kann nun mit KI die selbe Arbeit + gute Unit-Tests in der selben Zeit schaffen. Es steigt also die Qualität des Codes… die aber kein Kunde bezahlen wird.. Hauptsache es läuft.

      3) Korrekt, es war nie die Masse an Menschen, die heraus ragende Produkte erschaffen hat, es waren immer einzelne Personen und der Rest war nur für die Umsetzung da. Wenn diese einzelnen Personen mit Hilfe von KI nun direkt erste Arbeitsproben erstellen kann ist das natürlich von Vorteil. Der Overhead sinkt und.. ich will mich nicht darauf festlegen.. kann genau dieser Abbau von Overhead der Qualität wieder sehr zuträglich sein. Meine Persönliche Erfahrung ist, wenn die 5 Personen als Teamleiter betreust und als Senior unterstützt wirst du keine eigene Arbeit mehr erledigen. bei 9000 entlassenen Personen waren also mindestens 1500 dabei, die nie etwas zum Produkt beigetragen haben sondern nur die anderen Enabled und Betreut haben.

      4) 1000% ACK. KI geht eben auch weit über LLMs und Diffusion-Models heraus. Wie das Dark-Web gibt auch einen riesigen Dark-AI Bereich mit KI-Lösungen, die nicht öffentlich sind, weil sie in andere Systeme und Prozesse integriert und hoch spezialisiert sind: Industrie, Wissenschaft und eben auch Security und Intelligence. Jeder nutzt heute schon so viel KI ohne es zu merken, dass es oft lächerlich ist, wenn sich einige über ein paar KI generierte Bilder aufregen und behaupten sie würden nie KI nutzen und alles meiden wo KI drin steckt.

      Ich warte noch darauf, dass die Politik von der Phase wo KI der neue Hoffnungsträger für die Industrie ist zu der Phase wechselt wo man KI dann am liebsten verbieten würde, weil der gesellschaftliche Impact riesig ist und auch sie selbst betrifft. Wie beim Internet damals.

    • ich könnte hier jetzt zig sachen auflisten sowas wie unabhängige und verdeckte test und benchmarks, die alle eine beeindruckend leistungssteigerung der llms bescheinigen, aber sowas wird von leuten wie dir ja immer geleugnet.

      Ich frage mich nur, wie man sowas wie die neue generation an bild und video ai, die vor einigen monaten kam, leugnen kann? im ernst wie geht das? wie kann man sich nen ki erstelltes video angucken, bei dem man keinen unterschied mehr erkennt und dann tortzdem sagen ai hat keine nennenswerten fortschritte im letzten jahr gemacht.

    • >Man will natürlich nicht seine KI mit Daten trainieren, die die KI selbst produziert hat.
      Falsch. Eben diese „bereinigten“ Daten werden aktuell ganz stark fürs Training benutzt. Ob das auf Langzeit so gut ist wird man sehen, aktuell ists top.

      >Manager
      Sind denke ich nicht schlechter als vorher. Wäre ja auch schwierig.

  9. **Meine (zugespitzte) Meinung dazu:** Ich habe gerade erst von einer Internet-Agentur zu einem ehemaligen Arbeitgeber zurück in die interne Software-Entwicklung gewechselt. Agenturen sind tot. Jedenfalls so wie wir sie kennen. KI war hier aber nur ein Beschleuniger und nicht der eigentliche Grund. Aber alles wo Texte, Bilder oder einfacher Code benötigt wird, kann schon recht gut durch KI abgedeckt werden. Die Qualität ist gut genau.
    Geldverdienen ist heute schon schwer genug, wieso sollte ich das bisschen was ich verdiene an andere Menschen (Künstler, etc) weitergeben, damit mit die nicht weniger verdienen, obwohl die Qualitätssteigerung minimal und unnötig wäre? Jeder der meint man sollte Jobs die eine KI erledigen könnte doch besser an Menschen vergeben (Künstler, Synchronsprecher, etc) verlangt ja nur dass eine Grippe von Menschen zugunsten einer anderen ihren Lebensunterhalt aufgeben.

    Auch die Gegenüberstellung von Entwickler und KI ist grundlegend falsch. Schon jetzt nutzen Entwickler KI exzessiv. Die Masse an Entwicklern kann so heute schon sehr viel mehr Arbeit leisten als noch vor ein paar Jahren… aber es gibt nicht genug Arbeit, die erledigt werden kann. Deswegen müssen Entwickler gehen, so dass die verbleibenden Entwickler ein stabiles Umfeld haben können.

    Es gibt jetzt schon recht wenig Arbeit für Menschen und es wird die nächsten Jahre noch sehr viel extremer werden. Erst wenn man Replicatoren und Holodecks erfunden hat, werden die Menschen mit der Situation klar kommen, wenig bis nichts zu tun zu haben.

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