Der französische Publisher Ubisoft veröffentlichte am vergangenen Wochenende seinen Finanzbericht für das vergangene Jahr. Ein derzeit von der Fangemeinde besonders stark diskutierter Punkt aus diesem Dokument dreht sich darum, auf welche Weise Ubisoft seine kostenpflichtigen Premium-Spiele monetarisiert. Das Dokument beschreibt diese Vorgehensweise nämlich mit zwei recht widersprüchlichen und teilweise gegen Spieler gerichteten Aussagen.

Erst einmal wird betont, dass Ubisoft seine Premium-Titel auf eine Weise produziert, die es Spielern erlaubt das gesamte Spiel ohne zusätzliche Ausgaben zu erleben. Der darauf folgende Satz beschreibt dann aber, wie der Spaß an einem Spiel durch den Einbau von Mikrotransaktionen und einer stärkeren Monetarisierung erhöht wird. Auch wenn Ubisoft das Ganze als „rein optional“ bezeichnet, so deckt sich das Ganze aber nicht mit der Sichtweise von Spielern. Laut der Community erleben sie einfach nicht die komplette Spielerfahrung ohne zusätzlichen Aufpreis, wenn ein zahlender Spieler direkt mit Spaß mit einem Titel hat.

“At Ubisoft, the golden rule when developing premium games is to allow players to enjoy the game in full without having to spend more.”

“Our monetization offer within premium games makes the player experience more fun by allowing them to personalize their avatars or progress more quickly, however this is always optional.” (via)

Formulierungen wie dieser Text zeigen wieder einmal, dass die Entscheidungsträger bei Ubisoft einfach keinen Bezug mehr zu ihren Kunden haben. Mikrotransaktionen in teuren Premium-Spielen als eine Erhöhung des Spielspaßes einzustufen, wirkt im besten Fall weltfremd und im schlimmsten Fall extrem verlogen. Wer bereits 70 oder 80 Euro für ein Spiel zahlt, der will danach nicht noch mehr Geld ausgeben müssen, um die volle Erfahrung zu erhalten. Am meisten Spaß hätten die Kunden vermutlich dann, wenn der Kaufpreis eines Spiels auch 100% des Spiels umfassen würde. Gleichzeitig sollte der Kauf des Spiels auch wirklich den Kauf des Spiels darstellen….


Anzeige

14 Kommentare

  1. Es ist doch Fakt, dass Skins den Spielspaß erhöhen. Diese künstliche Aufregung ist einfach lächerlich.
    Wenn Skins den Spielspaß nicht erhöhen würden, wären Spiele wie LOL doch schon lange tot, die finanzieren sich, genau deshalb. Ubisoft sagt klar „Skins, aus dem Shop, sollen optional sein“
    Mir geben sie, in AC, nicht genug, dass ich dafür Geld ausgebe, aber es gibt genug Menschen, die das anders sehen.

    • Es gab mal eine Zeit da konnten Cosmetics gratis freigeschalten werden, nur durch zocken, verückt oder? Das machte mehr bock als bis zu 100€ für Waffenskins auszugeben, glaub ich zumindest.

        • Weiß noch damals, Bit for Power gespielt. Quasi ne Mod für Quake 3 Arena für Dragonball Charaktere. Dann im netz noch weitere skins geladen,die zip entpackt, im richtigen ordner gespeichert und schwupps noch mehr neue chars.

          Oder Jediknight 2, wo man sich dann Vader und co reingebastelt hat und mit denen im Multiplayer rumgefetzt ist

      • Das geht doch auch weiterhin. In AC gibts auch genug Skins für die Items, die man einfach lootet…
        Werde nie verstehen, wie erwachsene Menschen sie darüber aufregen können, dass Firmen versuchen Geld zu verdienen. Ihr müsstet doch inzwischen gelernt haben, wie die Welt funktioniert.

    • Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen Spaß und Ausnutzen von simplen psychologischen Tricks, die die dazu passende Region im Gehirn stimulieren. Du hast es passend geschrieben, dir geben sie nicht genug, um dafür Geld auszugeben, andere Menschen besitzen eben nicht diese Form von Reizkontrolle und werden geschlachtet wie fette Weihnachtsgänse. Das hat absolut nichts mit Spaß zu tun und gehört gesetzlich verboten.

      • Sehe ich komplett anderes. Warum muss für dich der Staat dich vor dir selbst schützen? Warum gibt es so viele, die die Verantwortung für ihr Verhalten an Dritte abgeben möchten?
        Wenn du ein mit Problem mit Sammelkarten hast, sollte der Staat diese dann auch verbieten?
        Oder Schuhe, es gibt sicher Menschen, die viel zu viel Geld für Schuhe ausgeben, auch verbieten?

  2. Da Ubisoft nicht zu den Kunden redet sondern zu den Investoren braucht man sowas nicht auf die Goldwage legen. Oder glaubt jemand der Finanzbericht ist für den Endkunden? Wenn Ubi die partner verarschen möchte, nur zu

  3. Ich verstehe die Aufregung über solche Firmen nicht…
    Solange es genug Deppen gibt, die diese Angebote in Anspruch nehmen werden die Firmen an ihrer Politik nichts ändern…Warum auch?
    Es sollte eher mit denen „geschimpft“ werden, die diesen Unsinn wie Skins, Pets, usw. kaufen.

    • Sehe ich genauso, die Verlockung extrem reich zu werden indem man sein Spiel mit Microtransactions ruiniert ist sehr groß und nur menschlich dem nachzugehen.
      Die Verlockung 20euro für nen Skin auszugeben ist sehr gering und sollte wirklich niemanden verführen der ein wenig auf sein Konsumverhalten achtet.

      Preorder ruinieren seit vielen Jahren Spiele. Auch hier ist der Konsument der Hauptverantwortliche, wozu preordert man überhaupt digitale Güter, die nicht ausgehen können? Manchmal schäme ich mich für die Gamingcommunity wirklich sehr.

    • Das ist ja der Knackpunkt, die Spiele von Ubisoft verkaufen sich nicht gut genug, der Aktienkurs ist auf ca. ein Zehntel geschrumpft in den letzten 5 Jahren. Dennoch hält Ubisoft am Kurs fest.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.