Der erste Trailer zu der zweiten Staffel der Live-Action-Adaption von One Piece zeigte den Zuschauern eine Reihe von neuen Charakteren. Eine dieser neuen Figuren war die für zukünftige Geschichten äußerst wichtige Nefertari Vivi, die in dieser Produktion von der aus Indien stammenden Charithra Chandran gespielt wird. Bedauerlicherweise hat die Präsentation dieser Figur in der Show in den letzten Tagen dazu geführt, dass der Schauspielerin eine ziemliche Welle an Hass und Rassismus entgegen gespült wurde. Eine ziemlich laute Gruppe an „Fans“ ist unzufrieden damit, dass Chandran für diese Rolle ausgewählt wurde.

Manche „Kritiker“ sind wütend über diese Besetzung, weil Vivi in der Animeadaption und im Manga als eine hellhäutige Figur dargestellt wird. Einige andere Leute bemängeln, dass Netflix eine indische Schauspielerin für eine ägyptisch angehauchte Rolle angeheuert hat, die eigentlich an eine arabische Schauspielerin gehen sollte. Mitglieder beider Bewegungen verbreiten aktuell Hass und rassistische Äußerungen in den sozialen Netzwerken und sie greifen die Schauspielerin gelegentlich auch direkt mit toxischen Kommentaren an.

Die Kollegen von Charithra Chandran haben sich bereits offen an die Seite der Schauspielerin gestellt und die Besetzung verteidigt. Emily Rudd (Nami) betonte auf Instagram, dass ein „eingebildeter Kanon“ weder Hass noch Rassismus entschuldigt. Rob Colletti (Wapol) erklärte in einem von Rudd geteilten Beitrag, dass Eiichiro Oda selbst entschieden hat, Charithra Chandran für die Rolle als Vivi anzuheuern. Sie entspricht also scheinbar genau seiner Vorstellung für die Figur und dieser Umstand alleine sollte den Fans von One Piece ausreichen.

Kritik an der Hautfarbe eines Schauspielers ist für mich nur dann berechtigt, wenn die Hautfarbe relevant für die erzählte Geschichte ist. Aber selbst in diesen Fall muss die Kritik natürlich ordentlich präsentiert werden. Dieser rassistische Hass ist niemals angebracht und Drohungen gegen einen Schauspieler sollten mit aller Härte geahndet werden. Wer auf diese alberne Weise reagiert, der hat für mich kein wirkliches Mitspracherecht. Was die Besetzung von Vivi betrifft, so spielt die Hautfarbe der Figur keine Rolle und ich bin zufrieden mit Charithra Chandran.


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13 Kommentare

  1. Kann man sehen wie man will und ich will in diesem konkreten Fall mich auch nicht äußern weil ich dazu keine Beziehung habe. Aber bei Schneewittchen war ich einfach raus, das war ne Shitshow.

    • Ganz einfacher Kontext:
      Vivi ist im Anime weiß, wie halt jeder Charakter in One Piece weiß ist. Vivi ist die Prinzessin eines arabisch-angehauchten Wüstenkönigreiches, in dem es literally seit drei Jahren nimmer geregnet hat.
      Also selbst *wenn* man die Rolle an eine Weiße vergibt, sollte die besser die Solarbräune 100 haben. Es geht ja schließlich immer um rEaLiSmUs.

  2. Alles wird gut. Genug twittern und Trump schaltet sich per Dekret ein. Davon abgesehen, ja wieder mal nicht der Vorlage entsprechend besetzt. Mit der Antwort war zu rechnen.

  3. Einfach der Vorlage entsprechend besetzen, völlig egal welche Hautfarbe die Vorlage hat (oder Haarfarbe, das ist ja auch immer so ein Thema bei Netflix). Es ist wirklich ganz einfach.

      • Wir leider nicht funktionieren, besonders anders herum würde es einen Aufschrei gegen Menschenrechte von Minderheiten geben und Demos gegen rechts gefordert.

      • Bin ich bei dir. Aber wenn ich eine Vorlage schon fast 1:1 Umsetze, dann muss man das nicht mit Zwang immer ändern?
        An sich ist es mir egal, und in ein Piraten Setting sehe ich sowieso kein Problem das anzunehmen. Aber wenn ich das bei einem Grimm Märchen oder in einem WW2 Film bei den Deutschen einbauen muss, dann wird es halt absurd. Wenn mir die Vorlage nicht gefällt, dann mach was neues daraus aber doktere nicht solange rum, bis es mir passt.

        In den 80ern und 90ern hats auch keinen gejuckt und wenn man sich aus heutiger Sicht die Serien und Filme ansieht, war das damals teilweise besser und unterschwelliger, als heute.

        • Inwiefern kommst du darauf, dass man es ändern wollte?
          Vielleicht war sie einfach die beste Schauspielerin um die Rolle zu verkörpern von den Schauspielerinnen die man bekomman konnte/gecastet wurden?

          Ist ja nicht so, dass man sich immer einfach die Darsteller aussuchen kann, denken komischerweise viele.

          • Digger, es wird schon nach Hautfarbe und Typ ausgesondert. Sowas nennt man Casting. Netflix bzw die Prodduktionsleitung wird schon ganz genau wissen was für eine Art von Schauspielerrinn sie haben wollen. Davon suchen sie sich die „beste“ wobei das auch eher Subjektiv ist.

            Ansonsten: Das was Azurios sagt

  4. Finde nicht, dass man von ‚perceived canon‘ sprechen kann wenn die Figur in allem existierenden Bildmaterial gleich dargestellt wird. Also, natürlich perceived man das, weil… man nimmt die Figur halt so da wie sie dargestellt wird aber äh, da bewegen wir uns jetzt auf dem Niveau von Jaden Smiths Tweet von vor 10 Jahren. Das hilft auch niemandem.

    Viel wichtiger ist aber, dass Oda selber die Entscheidung getroffen haben soll genau diese Schauspielerin für genau diese Figur zu wählen. Und er hat die Figur erschaffen. Jeder der also jetzt noch mit irgendwelchen Vorwürfen um die Ecke kommt exposed sich nur selber als Idiot in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

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