In der Nacht von gestern auf heute wurde in Washington endlich die Auslosung für die im Sommer 2026 in den USA anstehende Fußballweltmeisterschaft durchgeführt. Basierend auf dieser Auslosung befindet sich die deutsche Mannschaft in Gruppe 5, wo sie gegen die Teams aus Curacao, Ecuador und der Elfenbeinküste antreten muss. Auch wenn sich bei so einer WM-Auslosung eigentlich alles um den Fußball drehen sollte, so spricht die Welt aktuell aber hauptsächlich über Donald Trump, die Fifa und die Vergabe eines brandneuen Friedenspreises.
Für diese WM-Auslosung hat sich die Fifa nämlich den brandneuen „Fifa-Friedenspreis“ ausgedacht, der in diesem Jahr erstmalig verliehen wurde. Dieser nicht genauer erklärte Preis wurde von Fifa-Präsident Gianni Infantino auf jeden Fall an US-Präsident Donald Trump verliehen, der sich die damit verbundene Medaille selbständig um den Hals hängte. Die fehlende Transparenz bei dem Preis löste in der vergangenen Nacht heftige Debatten darüber aus, wie die Fifa mit der Politik interagieren sollte, ob so ein Preis berechtigt ist und warum die Fifa sich scheinbar bei den USA einschleimt. Dazu kam viel Kritik aus den Medien, die besonders bei britischen Zeitungen äußerst brutal formuliert wurde:
„Was eigentlich eine Feier des schönen Spiels bei der Auslosung der WM hätte sein sollen, artete stattdessen in eine düstere Zurschaustellung politischer Speichelleckerei eines Mannes aus.“ – The Mirror
„Gianni Infantinos erniedrigendes Verhalten vor Donald Trump ist ein neuer Tiefpunkt. Der FIFA-Präsident hat in der Vergangenheit zwar schon so manchen Unsinn im Namen der Redekunst von sich gegeben, aber das hier war etwas ganz anderes.“ – The Telegraph
„Es war ungefähr so spannend wie das Lesen eines Wörterbuchs oder das Verfolgen der Wahlergebnisse aus Nordkorea. Immerhin gewann Donald Trump den ersten FIFA-Friedenspreis bei einer kitschigen und protzigen WM-Auslosung, die ganz im Zeichen des wohl wertvollsten Egos der Welt stand.“ – The Guardian
Das Wort „Speichelleckerei“ wurde seit gestern immer wieder erwähnt und es beschreibt diese Situation meiner Meinung nach recht gut. Natürlich muss die Fifa sich irgendwie mit Trump gut stellen, um einen reibungslosen Ablauf der WM sicherzustellen und keine unerwarteten Reaktionen hervorzurufen. Allerdings geht die Einführung und Verleihung eines Friedenspreises dabei dann eindeutig zu weit. Das Ganze wirkt auf mich einfach nur traurig und schäbig und es betont mal wieder, dass die Fifa eine Vereinigung ist, der man nur bedingt mit Wohlwollen begegnen kann. Ich bin schon jetzt gespannt darauf zu sehen, ob die nächste WM-Auslosung in einigen Jahren ebenfalls so einen Preis beinhalten wird…
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Da bleibt mir die Spucke weg… Trump muss der Fifa ja gutes Geld bezahlt haben.
Ich glaube da verkennst du die Lage.
Die FIFA tut gerade alles, um das kleine Baby bei Laune und wohlgestimmt zu halten.
Und wenn da noch 5 Preise und Goldbarren nötig sind, Infantino wird das beschaffen.
Bezahlen tun das alles die Zuschauer.
Aber das ist man ja auch alles gewohnt inzwischen bei der FIFA. Hätte nur keiner gedacht, dass man sich auf so ein erbärmliches Niveau begibt.