Bereits vor einigen Monaten hat eine Gruppe von Autoren rund um George R.R. Martin, Michael Chabon, Ta-Nehisi Coates, Jia Tolentino und Sarah Silverman eine Sammelklage gegen OpenAI und Microsoft gestartet. Diese Klage wirft den Unternehmen vor, dass sie gegen das Urheberrecht verstoßen und unerlaubt die Werke der Autoren für das Training ihrer AIs verwendet haben. Zusätzlich dazu würden diese AI-Bots jetzt Werke produzieren, die inhaltlich stark an die Bücher der Autoren erinnern.

Am vergangenen Montag musste Richter Sidney Stein jetzt entscheiden, ob diese Sammelklage sinnvoll genug ist, um tatsächlich in einem Gerichtssaal zu landen. Die Entscheidung der Richter fiel zu Gunsten der Autoren aus. Laut dem Richter erinnern die Produkte der Chatbots schon sehr stark an die Werke der Autoren und eine vernünftige Jury an Geschworenen könnte darin einen Verstoß gegen das Urheberrecht sehen. Als Grundlage für diese Entscheidung fungierte ein Text mit OpenAI. Der Richter forderte den Bot dazu auf Ideen für einen Nachfolger zu „A Clash of Kings“ zu liefern, der sich inhaltlich von „A Storm of Swords“ unterscheiden soll. Das dann erzeugte Material hatte zu starke Ähnlichkeit mit der Arbeit von Martin.

„A reasonable jury could find that the allegedly infringing outputs are substantially similar to plaintiffs‘ works“ – Richter Sidney Stein

Der Richter möchte wohl zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob die Taten von OpenAI und Microsoft unter „Fair Use“ fallen könnten. Zu Beginn des Jahres endete eine ähnliche Klage gegen Anthropic damit, dass die Verwendung von Büchern zum Training von AI als „Fair Use“ zählt. Die neue Sammelklage der Autoren könnte dieses erste Urteil entweder verstärken oder komplett verwerfen, weshalb das Ganze durchaus relevant für die Zukunft von AI sein könnte. Ob Martin und die restlichen Autoren selbst mit der „Fair Use Verteidigung“ finanziell von dieser Klage profitieren können, hängt vermutlich ganz davon ab, ob OpenAI und Microsoft die verwendeten Bücher fair gekauft oder einfach gestohlen haben.


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