Die mit AI erschaffenen Deepfakes haben sich in den letzten Jahren zu einem ziemlichen Problem entwickelt. Diese Art des Contents stiehlt nicht nur die Stimme und das Aussehen einer Person für nicht erlaubte Zwecke, sondern er kann auch ohne größeren Aufwand für die Manipulierung von anderen Personen verwendet werden. Um den Missbrauch von Deepfakes zu bekämpfen, hat Dänemark am vergangenen Donnerstag eine überraschend logische Änderung an seinem Urheberrecht durchgeführt.

Dem angepassten Urheberrecht von Dänemark zufolge besitzt einfach jeder Bürger des Landes automatisch das Recht an seinem eigenen Abbild. Das Ganze umfasst das eigene Gesicht, den Körper und natürlich auch die eigene Stimme. Durch diesen standardmäßig vorhandenen Schutz dürfte es deutlich einfacher werden, gegen Deepfakes und AI vorzugehen, weil diese Inhalte automatisch geschützte Elemente verwenden und gegen das Urheberrecht verstoßen. Dieser direkt bei der Geburt gewährte Schutz auf das eigene Abbild klingt zwar komplett einleuchtend, aber das Ganze ist trotzdem das erste Gesetz dieser Art in der EU.

“In the bill we agree and are sending an unequivocal message that everybody has the right to their own body, their own voice and their own facial features, which is apparently not how the current law is protecting people against generative AI.”

„Human beings can be run through the digital copy machine and be misused for all sorts of purposes and I’m not willing to accept that.“ – Jakob Engel-Schmidt, dänischer Kulturminister

Die Politiker in Dänemark hoffen darauf, dass andere Länder in der EU nachziehen und ähnliche Regulierungen erlassen werden. Sie möchten wohl die ab dieser Woche in Kraft tretende Ratspräsidentschaft der EU dafür nutzen, um die Adaptierung dieses Gesetzes zu fördern und das Ganze europaweit einzuführen. Menschen sollten das Recht an ihrem eigenen Abbild besitzen. Auf diesen Punkt können sich vermutlich die meisten Menschen unabhängig von der eigenen Meinung zu AI und den AI-Werkzeugen einigen. Die Chancen der dänischen Politiker auf eine Ausweitung ihrer neuen Regulierung innerhalb von Europa dürften also nicht unbedingt schlecht stehen. Im Gegensatz dazu haben die USA bereits gegen solch eine Maßnahme und für mehr Strafen bei den „Tätern“ entschieden.


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1 Kommentar

  1. Jetzt noch alle als Organspender zur Welt kommen lassen, dann passt das auch!

    Frage mich nur gleichzeitig, was das für die tollen AGBs von Facebook, Instagramm und Co. bedeutet.
    Steht dann da demnächst explizit drinnen, dass man auf das Recht verzichtet, wenn man da einen Account hat?

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