Bereits seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk und die kurz darauf erfolgte Umbenennung der Plattform in X ist bekannt, dass viele Firmen nicht wirklich zufrieden damit sind, wie der neue Besitzer dieses Netzwerk verwaltet. Das Ganze führte in den letzten Jahren zu einer starken Reduzierung der von Unternehmen auf X geschalteten Werbung. Passend dazu veröffentlichte der Branchenverband Bitkom in der vergangenen Woche nun eine interessante Umfrage darüber, wie die deutschen Unternehmen mittlerweile eigentlich zu X stehen. Dafür wurden wohl 602 deutsche Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern herangezogen.
„Viele Unternehmen gehen auf Abstand, wenn jemand gleichzeitig massive wirtschaftliche, politische und mediale Macht auf sich vereint“ – Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Die deutschen Unternehmen scheinen in diesem Bereich dem internationalen Trend zu folgen. Seit der Übernahme durch Musk ist das Interesse an X deutlich gesunken und weniger Unternehmen investieren aktiv Geld in das soziale Netzwerk. Eine Handvoll an Firmen möchte sich sogar komplett von der Plattform distanzieren und den eigene Account auf X dauerhaft löschen. Zusätzlich dazu fordern ein Großteil der Firmen eine strengere Überwachung dieser Plattform, weil X für sie die gesellschaftliche Spaltung vorantreibt und einige eher problematische Sichtweisen fördert.
Der Grund für das sinkende Interesse an X ist weiterhin recht eindeutig. Elon Musk wird immer kontroverser und sein an den Tag gelegtes Verhalten wirkt sich negativ auf den Ruf seiner Firmen aus. Zusätzlich neigt sich X immer mehr der politisch rechten Seite des Spektrums entgegen und kaum eine Firma möchte ihre Werbung neben Beiträgen sehen, wie Hass oder Lügen verbreiten. Die Ergebnisse der Umfrage sind selbst mit der aktuellen Stimmung in Deutschland nicht wirklich überraschend.
Die Ergebnisse der Umfrage:
- 58% der befragten Unternehmen veröffentlichten auf X mittlerweile weniger Beiträge als vor der Übernahme.
- Für 32% der befragten Unternehmen nichts geändert.
- 3% der Firmen sind sogar etwas aktiver geworden.
- 4% der Unternehmen waren sowieso nicht auf X/Twitter aktiv.
- Aktuell nutzen 27% der befragten Unternehmen X. Im Oktober 2023 lag der Wert noch bei 32%.
- 51% der Firmen schalten mittlerweile wenig oder gar keine kostenpflichtigen Anzeigen mehr auf X. In 2023 lag dieser Wert nur bei 26%.
- 7% posten weiterhin wie gewohnt und 37% verzichten weiterhin auf Werbung.
- Nur 11% der Unternehmen planen eine Löschung ihres Accounts auf X in 2025 oder 2026.
- 4% wollten ihren Account irgendwann einmal stilllegen.
- 43% der Firmen würden sich zwar von X entfernen, aber derzeit gibt es keine konkreten Pläne.
- 39% der Unternehmen wollten weiterhin auf X aktiv sein.
- 85% der Unternehmen fordern, dass X stärker kontrolliert wird. In 2023 waren es nur 74%.
- 80% der Firmen sehen in X eine Beschleunigung der gesellschaftlichen Spaltung.
- Nur 21% stufen Musk als einen Unterstützer der Meinungsfreiheit ein.
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Hab nach jetzt bestimmt über 15 Jahren meinen X / twitter account auch gelöscht.
Früher hab ich die Plattform geliebt. Sei es das man Ereignisse unter einem Hashtag „zusammen“ geguckt hat. Sei es im TV oder auch Online Formaten wie den RocketBeans, oder das früher die Medien welt / Tech Welt super viel auf der Plattform war und es echt coolen Austausch gab oder eben auch via Hashtag Konferenzen nochmal auf ne 2. Digitale ebene gehoben wurden.
Mittlerweile ist diese Plattform sooooooooo ein Hass und Nazi und Querdenker sumpf geworden.
ich folge nicht EINEM aus dieser Szene, aber meine Timeline ist randvoll mit „seht her , schon wieder ein Ausländer“ und „deutschland geht den bach runter wacht auf“ und und und und und posts.
Wie sehr scheinbar Musk hier maßgeblich den Algorithmus verändert haben muss das man sowas nur noch sieht, auch wenn man keinem Folgt ist so heftig,
Ein Blick in die Top Hashtags kann einem manchmal echt den Tag versauen und noch mehr was da geschrieben wird.
Diese Plattform hat ihn mir nur noch schlechte laune ausgelöst, dass ich das alles auch nicht mehr wollte.
Es ist schade da man mit seinem Weggang / bzw jedem weggang von „normalen“ immer mehr diese Plattform eben auch dem Hass überlässt. Aber neee es ging echt nicht mehr
„Dafür wurden wohl 602 deutsche Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern herangezogen.“
Wie viel Aussagekraft hat so eine Umfrage dann wirklich? Ich meine, braucht die Schreinerei Müller mit 20 Mitarbeitern überhaupt ein Twitteraccount? Wenn man bei den 602 größten deutschen Twitteraccounts nachfragen würde, wären die Antworten sicher andere.
Dafür baut man seine Präsenzen beim sehr datensparsamen Meta aus (Facebook nicht, sondern Insta, wo man dann irgendein sinnloses Bild postet, weil man ja muss, und seinen Inhalt dann in den Text schreibt, doll) oder geht zum Chinesen. Alles viel besser!
Geht halt um die Ausenwirkung. Du willst halt als Unternehmen nicht neben politischen Themen auftauchen, egal in welche Richtung. Ich bewege mich mittlerweile auch gar nicht mehr auf X. Warum? Weil es nur noch eine Plattform des reinen Hasses ist. Ich habe keinen Bock auf den ganzen Links-Rechts-Scheiß. Was die letzten Jahre super funktioniert hat – hatte nicht einen Beitrag zu politischen Themen – überflutet jetzt meine Timeline. Und mit jetzt meine ich vor einem Monat, seitdem ruht der Account. Eigentlich könnte ich den auch löschen, wenn ich so darüber nachdenke. Werde ich wohl gleich mal machen.
“ Weil es nur noch eine Plattform des reinen Hasses ist.“ Ich habe bis jetzt noch nicht ein Hasspost auf Twitter gelesen, könnte dran liegen, dass ich nur den „Folge ich“ Reiter nutzte und somit auch nur wirklich Dinge sehe, was ich sehen möchte.
Ich möchte damit nicht sagen, Twitter ist frei von Hetze, sondern nur, man kann die Plattform auch nutzen, ohne dass man davon etwas mitbekommt.