Leute, ich bin sehr dankbar, was in den letzten Tagen passiert ist. Euer Feedback nach meinem letzten Leuchtturm war der absolute Wahnsinn – ich habe lange nicht mehr so viele Nachrichten bekommen. Viele alte Weggefährten, Freunde und Community-Mitglieder haben sich bei mir gemeldet und mir Mut zugesprochen. In so einer Phase, in der ich aktuell stecke, ist das etwas ganz Wundervolles. Ich kann einfach positive Dinge gerade sehr gut gebrauchen. Danke, dass Ihr alle nach so langer Zeit immer noch an meiner Seite reitet. Das hat mir sehr viel gegeben.
Was ich absolut erschreckend finde, ist die Tatsache, wie viele von Euch mir von ähnlichen Problemen mit Depressionen berichtet haben – die sie selbst durchmachen oder durchgemacht haben. Gefühlt hat jeder Zweite selbst mal was mit Depressionen zu tun gehabt. Sowas liest mal natürlich nicht in der Presse. Weil viel zu wenige darüber reden oder schreiben, weil sie sich schämen und weil es immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist. Es kann doch nicht sein, dass Deutschland eine dermaßen große psychische Schieflage hat und niemand drüber spricht?
Da sich so viele von Euch um mich sorgen, möchte ich Euch noch folgendes mit auf den Weg geben: Ich hatte gestern einen Termin bei meiner neuen Therapeutin, der mir sehr, sehr, sehr gut getan hat. Von ihr habe ich endlich mal Strategien an die Hand bekommen, Dir mir helfen, wenn es mir wieder schlecht geht. Außerdem hat sie mir viele Tipps für den Alltag mit auf den Weg gegeben. Und vielleicht gibt es bald sogar einen gewaltigen Plot-Twist. Dazu mehr, wenn ich wirklich die Gewissheit habe.
Lange Rede, kurzer Sinn: Seit zwei Tagen geht es mir deutlich besser. Es gibt jetzt wieder Hoffnung. Mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt. Danke für alles!
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Das freut mich wirklich sehr zu lesen.
Ich habe lange hin- und herüberlegt, was ich dir Positives schreiben könnte, und bin froh, dass mich die Community dabei im Rucksack hatte – denn mir wollten einfach nicht die richtigen Worte in die Kommentarbox kommen.
Du bist mein Lichking und wirst es auch immer bleiben! Viel Liebe und Kraft für deinen weiteren Weg!
Hey Steve,
Es freut mich das es dir besser geht 🙂
Genieße das hoch und tanke Kraft für das nächste tief. Es klingt blöd aber leider ist es beinahe unausweichlich das wieder eins kommt. Es ist gut wenn deine Therapeutin die Strategien an die Hand gibt die du im Alltag nutzen kannst. Das ist wahnsinnig viel wert und hilft mir auch viel um schlimme Tage zu überstehen.
Ich wünsche dir das du den Mist baldmöglichst in Griff bekommst.
Ich schaue seit einer Woche mit meiner Tochter mehrmals am Tag Leo den Löwen. Sie übt mittlerweile auch schon zu brüllen. Deine Projekte wirken also auch für zukünftige Generationen noch 😉
Plottwist wäre schön, Azeroth braucht seinen Lichking!
Warum niemand darüber spricht, weil es am Ende des Tages niemanden interessiert. Und selbst wenn, was bringt es? Der normale Angestellte hat halt keine Wahl. Er kann nicht weglaufen, nach 6 Wochen Krankheit gibts keine volle Lohnfortzahlung mehr, vorm Arbeitgeber sowas kundzutun ebenfalls nicht gut.
Für die meisten gibt es nur den Weg nach vorne und es interessiert am Ende des Tages niemanden wie es einem geht (und damit meine ich jetzt nicht Familie oder so), sondern es gibt kein Entkommen vor den Verpflichtungen. Die Frage ob man depression hat oder nicht, ist am Ende gemessen an den Optionen völlig egal.
Der Plot-Twist: Krömer hat die neue Therapeutin „geklärt“. 😀
Ich habe jetzt gute 2 Jahre, eine Psychatrische und eine Reha Klinik gebraucht damit es mir Aktuell wieder besser geht und ich wieder positiver durchs leben gehen kann.
Meine Freundin leidet an Depressionen und wir haben seit ca. einem dreiviertel Jahr eine Gastronomie für eine eher nerdigere Zielgruppe geöffnet. Wir bekommen da auch mit, dass viele unserer Gäste an Depressionen leiden und wir für sie einfach ein Lichtblick sind, weil sie wegen uns wieder das Haus verlassen, auch wenn es schwer fällt. Das ist auch ziemlich bunt gemischt, von Studenten, Azubis, Schülern über Berufstätige und auch ältere Leute, die bei uns regelmäßig vorbei schauen.
Wir waren im Sommer ziemlich in Schieflage, weil durch Festivals, fehlendem Biergarten und anderen Freizeitangeboten viele Gäste weggeblieben sind, aber nach einem Aufruf auf Social Media sind die Leute wieder hinein gestürmt und ich wurde mehrfach umarmt und teilweise waren Leute auch den Tränen nahe, weil der Ort für sie ein Ort der Zusammenkunft geworden ist.
Ja, das Thema Depression ist verbreitet und ich kann jedem nur den Tipp geben, dass er sich so einen Ort der Zusammenkunft sucht. Sie sind nicht häufig (bei uns fahren Leute teilweise 1-2h mit dem Auto, nur um im Betrieb eine schöne Zeit zu haben), aber sie gibt es. Es können Brettspielvereine, Gastronomien oder auch Läden sein, nur habe ich dafür noch einen Ratschlag: Schaut, dass es locker und nicht „elitär“ zugeht, was ich teilweise auch schon mitbekommen durfte… das bringt wenig, wenn man sich da anpassen (und viel Geld ausgeben) muss, um dazu zu gehören und baut nur noch weiteren Druck auf.
Passt bitte alle auf euch auf!
Mich würde mal interessieren, wie viele an Depression leiden, ausgelöst durch Überforderung, Existenzangst, Zukunftsängste und sich aufgrund sehr weltlicher Dinge in den Schwarzen Kreislauf begeben. Was dann oft auch in Drogen und Alkohol überschlägt.
Das würde ich ja noch als die harmlose Variante bezeichnen. Überforderung und Existenzangst kann man bekämpfen. Lustlosigkeit, Schlappheit, Müdigkeit – auch durch Krankheiten wie Long Covid oder Unfälle, die einem jegliche Lebenslust unabhängig der unmittelbar weltlichen Situation nehmen.. anderes Level.
Jap Drogen waren bei mir die Lösung für ein paar Jahre 😀 jetzt bin ich tiefer drin denn je
Hallo Steve,
unfassbar krass was du durchmachen musst und um so schöner das es hoffentlich schnell wieder bergauf geht. Also du in deinem letzten Leuchtturm darüber berichtest hast das du Schuldgefühle bezüglich deines Sohnes hast, konnte ich das zu 100% mitfühlen. Ich habe mich von meiner Exfrau getrennt, da waren meine Kinder 2 und ein halbes Jahr alt. Mittlerweile sind sie 13 und 11 Jahre alt. Die Schuldgefühle haben zumindest bei mir nie aufgehört. Jedes mal wenn ich die beiden wieder zu Hause abgegeben habe, schießen mir sofort Tränen in die Augen.
Ich möchte dich mit meiner Nachricht keinesfalls entmutigen. Es ist einfach normal wenn man sein/seine Kind/Kinder liebt. Meine Kinder wissen das ich sie liebe. Dein Sohn wird auch wissen das Papa ihn liebt. Also Kopf hoch.
Du machst das toll und bitte gib niemals auf. Das Leben ist so dermaßen lebenswert, bitte vergesse das niemals. Ich glaube wir als Community müssen dich da einfach mal wieder daran erinnern. Wie wäre es mit einer Tour durch Hamburgs Nachtleben? 😀
Schöne Grüße Even.
Freut mich Bro. Du warst immer ein Vorbild für mich.
Ich stecke aktuell auch in einer solchen Lage, das habe ich mir aber selbst eingebrockt. Durch Opioide. Bin heute bei Tag 16 und es ist mostly nur noch psychisch, aber diese Kraftlosigkeit und Müdigkeit und Motivationslosigkeit macht mich fertig. Ich habe so viel in meinem Leben zerstört. Ich habe alles ALLES für diese Sucht eingetauscht, jetzt tausche ich die Sucht wieder für alles ein.
Es ist krass, dass du gerade auch durch so eine Phase gehst, weil ich dein Leben immer als „perfekt“ angesehen habe. Lehrer. Frau. Haus. Du weißt worauf ich hinaus will.
Ich hoffe wir schaffen das alles. <3 Und bleib bei diesem Thema, du hilfst damit Leuten wie mir immens.