WoW: Retcons sollen die Lore aus Shadowlands korrigieren

Für die meisten Spieler von WoW war Shadowlands eine ziemlich enttäuschende Erweiterung, die dem MMORPG dauerhaften Schaden zugefügt hat. Der Hauptgrund dafür ist die in dem Addon erzählte Geschichte rund um den Kerkermeister, der plötzlich als Fadenzieher hinter allen anderen Bösewichten positioniert wurde und uns bei seinem Ableben eine Warnung vor den mysteriösen „Ersten“ lieferte. Fans hassten diese Entwicklung, weil sie bisherige Ereignisse entwertete, einen Retcon darstellte und einen Cliffhanger ohne jegliche Substanz darstellte.

Aufgrund der enormen Kritik an Shadowlands arbeitet Blizzard aktuell bereits fleißig daran, die Lore zu reparieren und Verbesserungen durchzuführen. Neben einer Rückkehr zu mehr bodenständigen Elementen schrecken die Entwickler dabei dann auch nicht vor direkten Retcons an der erzählten Geschichte zurück. Der vierte Band der „Warcraft Chronicles„ hat bereits zwei drastische Änderungen an der Lore durchgeführt. Erst einmal wurden die „Ersten“ von den Erschaffern des Universums auf einen simplen Mythos in den Schattenlanden heruntergestuft, der nicht einmal korrekt sein muss. Zusätzlich dazu hatte der Kerkermeister jetzt keine Ahnung, wovor er die Helden eigentlich warnte. Er besaß wohl nur eine vage Idee von einer zukünftigen Gefahr.

A myth had taken root in the Shadowlands, centered around a group of mysterious and enigmatic beings known as the First Ones. Their number varies according to perspective, but the Eternal Ones believed there to be six: Light, Shadow, Order, Disorder, Life and Death. Some believed in a seventh power, but its nature was unclear. (via)

Zusätzlich zu diesen Retcons hat Blizzard jetzt auch noch den neuen Patch 11.2 dafür genutzt, um einige gut funktionierende Elemente der Shadowlands-Lore zu retten. Ve‚nari, Tazavesh und seine Einwohner und die Verschlinger sind alles zurückgebrachte Aspekte von Shadowlands, deren Eingliederung in die Story der World Soul Saga ohne Probleme durchgeführt wurde. Die Entwickler scheinen sich aktuell also herauszupicken, welche Elemente von Shadowlands sie retten wollen und welche problematischen Aspekte eher in der Versenkung verschwinden müssen.

Shadowlands war eine Erweiterung für WoW und sie kann nicht ignoriert werden. Daher finde ich gut, dass Blizzard zumindest einige Elemente davon zurückbringt und sie auf eine gute Weise verwendet. Der Kram rund um die „Ersten“ und den Kerkermeister kann aber ruhig in Vergessenheit geraten und sich als reine Wahnvorstellung einer kaputten Maschine entpuppen.

Anzeige