Im August 2024 haben eine Vielzahl von Autoren eine Sammelkalge gegen das AI-Unternehmen Anthropic eingereicht. Der Vorwurf damals lautete, dass die Firma die Werke der Autoren illegal heruntergeladen und zum Traning ihres eigenen AI-Projekts verwendet hat. Einem Bericht der New York Times zufolge konnte Anthropic in der vergangenen Wochen wohl endlich eine Abmachung mit dem Klägern treffen und sich außergerichtlich über das Verfahren einigen.

„An essential component of Anthropic’s business model—and its flagship ‚Claude‘ family of large language models (or “LLMs”)—is the largescale theft of copyrighted works.“ – Aus der Klageschrift.

Um einem Verfahren vor Gericht zu entgehen, hat Anthropic vor einigen Tagen wohl einer Zahlung von 1,5 Milliarden USD zugestimmt. Diese Summe wird an ca. 500.000 Autoren aufgeteilt, weshalb jede bestohlene Person am Ende auch nur ungefähr 3000 USD erhält. Auch wenn das Ganze die bisher größte Schlichtung in einem Verfahren um das Urheberrecht darstellt, so sind 1,5 Milliarden USD aber nur ein Bruchteil des eigentlichen Werts der Firma. Zusätzlich dazu wäre ein Verfahren vermutlich wesentlich teurer geworden, weil einzelne Verstöße bereits mit Strafen bis zu 150,000 USD geahndet werden könnten.

Ansonsten wirkt dieser Ausgang zwar wie ein relevanter Punkt für andere laufende AI-Verfahren, aber auch dort muss man deutliche Abzüge machen. Die Zahlung ist nämlich nicht ausgearbeitet worden, weil Anthropic die Bücher zum Training seiner AI verwendet hat. Dieser Vorgang fällt unter „fair use“ und ist weiterhin erlaubt. Die Strafe wurde erlassen, weil die Firma hunderttausende von Werken ILLEGAL heruntergeladen hat. Die Klage wäre wohl komplett gescheitert, wenn Anthropic sich nicht für den Diebstahl der einzelnen Werke entschieden hätte.


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