Die in Italien unter dem Namen „Mediaworld“ vorhandene Elektronikladenkette Mediamarkt verkaufte in dem Land vor etwas über einer Woche von offizielle Apple iPads für einen Angebotspreis von 15 Euro. Dieser Kaufpreis liegt natürlich weit unter dem normalen Listenpreis von 879 Euro. Laut einem Bericht der italienischen Version von Wired konnten Kunden diese Geräte aber über mehrere Tage online bestellen und sie dann für den Preis von gerade einmal 15 Euro in den Läden der Kette abholen. Die Mitarbeiter dort hatten wohl keine Probleme mit dem geringen Preis.
Den Verantwortlichen bei Mediaworld/Mediamarkt fiel wohl erst nach 11 Tagen auf, dass sie diese iPads für einen viel zu geringen Preis verkauft haben. Sie schickten den Käufern der Geräte daher eine E-Mail, um auf den Fehler beim Verkauf aufmerksam zu machen. In diesem Schreiben bat das Unternehmen seine Kunden darum, entweder die iPads zurückzugeben oder eine Nachzahlung in Höhe von satten 714 Euro durchzuführen. Bei einer Rückgabe bekommen Käufer die 15 Euro erstattet und es gibt einen Einkaufsgutschein von 20 Euro als Bonus. Dauerhaften Käufer soll ein Rabatt in Höhe von 150 Euro gewährt werden.
Das Geschäft sieht sich in dieser Sache natürlich im Recht und es droht Kunden wohl indirekt mit rechtlichen Schritten, weil der Fehler offensichtlich ist und die italienischen Gesetze in solch einem Fall die Auflösung eines Kaufvertrags erlauben. Die von Wired befragte Anwältin Massimiliano Dona sieht die Lage aber etwas anders. Laut der Anwältin ist diese Situation nicht annähernd so eindeutig, wie Mediaworld den Käufern vermitteln möchte. Schließlich sind Kaufpreise heutzutage nicht wirklich standardisiert und es gibt immer wieder eindrucksvolle Rabatte in Flash Sales und Werbeveranstaltungen.
„Um einen Vertrag zu widerrufen, muss nachgewiesen werden, dass der Verbraucher sich des Fehlers des Verkäufers bewusst war. Um diesen Nachweis zu erbringen, reicht es jedoch nicht aus, zu behaupten, dass der Rabatt von 98 Prozent den Fehler für den Kunden offensichtlich macht.“
„Zwischen zeitlich begrenzten Angeboten, Flash-Sales, Werbeaktionen und Gewinnspielen (die vor allem in sozialen Netzwerken oder Apps angeboten werden, wie in diesem Fall) ist alles viel variabler“ geworden.“ – Massimiliano Dona
Aktuell kann man nicht sagen, wie die Käufer der iPads vorgehen werden. Davon hängt am Ende ab, ob diese Sache vor Gericht landet. Ich persönlich hoffe darauf, dass die Kunden die Geräte am Ende für den geringen Preis behalten dürfen.
Anzeige







